«Zeige dem Gesicht im Spiegel Dein schönstes Lächeln, -und der Tag ist Dein Freund».
In freudiger Erwartung wurde die fröhliche Frauenschar in Zernez von Luzia in Empfang genommen. Trotz des grossen Hallos und wildem
"dürenand Gschnäder" wurden das Gepäck und auch die Frauen fix im Extraposchi verstaut, so dass die eindrückliche Fahrt über den Ofen Pass los gehen konnte. Kurz nach der Tafel des Nationalparkes hiess uns sogar ein daherfliegender Bartgeier im Engadin willkommen.
Auf äusserst sympathische Weise stellte sich unsere Gastro-femme Anita Grond, welche zusammen mit ihrem Mann Pierre René, dem Schwager Olivier und rund 20 Mitarbeitenden das Hotel Helvetia in Müstair in vierter Generation führt vor. Mit den drei Töchtern von Anita und Pierre René, welche jede eine gastronomische Ausbildung hat und alle ab und zu im Betrieb mithelfen, ist bereits die fünfte Generation des traditionsreichen Familienbetriebes in den Startlöchern.
Nach dem wunderbaren Kaffee und hausgemachten Torten -und Kuchenbuffet durften wir frisch gestärkt auf eine ausgiebige Hausführung. Das Hotel Helvetia wurde in den Jahren 2014 und 2015 grosszügig renoviert und umgebaut. Seit Weihnachten 2023 ist der brandneue, wunderbare SPA in Betrieb. HOTEL HELVETIA MÜSTAIR
Vor dem Znacht blieb noch genügend Zeit sich aufzuhübschen, einen sechsten Apéro zu geniessen oder sich ganz einfach einen Moment hinzulegen und den feinen Arven Duft in den Zimmern auf sich wirken zu lassen.
Reisen, lafere und Hotels besichtigen machen Hunger. Zur «Tschaina» wurde liebevoll aufgedeckt. Wir wurden mit den BESTEN Pizoccals verwöhnt. (Zum Glück gab es Nachschlag). Es folgte ein Gemüsesüppchen mit Basilikum. Beim nicht alltäglichen Buffet mit Antipasti und sehr kreativen Salaten durfte sich jedes nach Lust und Laune selbst bedienen. Der Hauptgang, ein butterzarter Kalbskarreebraten an Calvadossauce, Gnocchi Romane und Spinat-Karottenduo wurde von der Vinschgauerin Monika charmant serviert. Ein luftiges Moccamousse war der krönende Abschluss.
Während des Nachtessens - und auch danach - probierte Florian Rexer, 36 gestandenen Gastrofrauen und ihren Begleitern das Wesen des Mannes etwas näher zu bringen. Der Versuch scheiterte kläglich! Immerhin hat er eine schöne Singstimme. So kam es, dass die Frauen den Part des Unterhaltens und Witze erzählen selber übernahmen und Rexer als DJ für Stimmung sorgte. Ein wunderbarer, genussvoller Abend endete in den frühen Morgenstunden. FLORIAN REXER
Beizeiten wurde am Dienstag gefrühstückt. Für so manchen Schmunzler sorgten die 5 Minuten Eier, welche von Anita individuell mit Gesichtern bemalt wurden. Kleiner Aufwand = GROSSE Wirkung!
Gemeinsam spazierten wir nach dem Zmorge durchs malerische Dorf Müstair zum Kloster St. Johann. Vor 1250 Jahren als Benediktiner Männerkloster gegründet, ist es seit dem 12. Jhd. ein reines Frauenkloster und gehört seit 1983 dem Weltkulturerbe der UNESCO an. Auf einer äusserst ausführlichen Führung wurde uns viel Interessantes und Wissenswertes erzählt. So beherbergt die Klosterkirche z.B. die am besten erhaltenen Karolingischen Fresken der Alpen. Das ganze Kloster inkl. Kapelle und Klostergarten gilt als Kraftort der Schweiz.
Zum Kloster gehört aber auch ein sehenswertes Museum, welches einem einen kleinen Einblick in das Leben der Ordensfrauen gibt. So besuchten wir den Holzturm in dem die Nonnen während Jahrhunderten lebten. Die Kälte, welche da im Winter im Schlafsaal herrschen musste, war förmlich zu spüren…. . Der einzige beheizte Raum war das Esszimmer, in welchem die Ordensfrauen gemeinsam die Mahlzeiten einnahmen und die kleine aber feine Arven Suite der Äbtissin. KLOSTER ST. JOHANN MÜSTAIR
Umso mehr mundete die währschafte Gerstensuppe, gekocht im Hotel Helvetia, wir nach dem Rundgang im Fürstenzimmer geniessen durften. Nach dem obligaten Foto löste die muntere Frauenschar langsam auf. Einige zogen noch weiter 'gen Süden ins grenznahe Südtirol oder an den Gardasee.
«Der harte Kern» genoss die Rückfahrt durch `s Val Müstair im Sonderposchi mit dem charmanten Domenico am Steuer. Es tönte fast wie früher auf der Schulreise: Nicht ganz jugendfreie Liedchen wurden geschmettert und dazu die Stimmen mit Minzlikör aus dem Klosterladen geölt. Ab Zernez und Landquart verstoben die Gastro-femmes in alle Himmelsrichtungen. Zwei Tage Frühling im Engadin mit lieben, gleichgesinnten Kolleginnen. Es war wie eine Woche Ferien! Herzlichen Dank an Anita und Luzia, an alle guten Geistinnen welche zu diesem unvergesslichen Ausflug beigetragen haben.
Immer noch in schönen Erinnerungen schwelgend: Christa